Zivildienst in Ecuador
  Ecuador Alltag
 

Ich wohne hier im Recinto “La Cadena”, was zum Gebiet des naechstliegenden Dorfes “La Abundancia” gehoert. “La Abundancia” wiederum gehort zum Kanton “Puerto Quito” der Provinz “Pichincha”.
“La Cadena” besteht aus 6 Haeusern, ins naechste Recinto “San Francisco” oder ins Dorf “La Abundancia” brauche ich je etwa 25 Minuten zu Fuss. Zur Hauptstrasse (einzig geteerte Strasse des Kantons), brauche ich 10 Minuten. Hier fahren etwa alle 20 Minuten Busse in Richtung Quito bzw. Esmeraldas.
Eigentlich wuerde ich hier mitten im Regenwald wohnen, aber da die Region doch relativ bewohnt ist und die Leute riesige Fincas (Kakao, Kaffee, Oelpalme, Banane, Maracuja etc.) haben, bleiben nurnoch kleinere Flaechen des urspruenglichen Regenwaldes. Das Wetter ist dennoch ziemlich heiss und schwuel. Tagsueber ist es zum Glueck fast immer bedeckt, wenn dann aber mal die Sonne fuer laengere Zeit rauskommt, ist es kaum auszuhalten. Nachts allerdings ist es ziemlich kuehl, ab und an ziehe ich mir auch mal einen Pulli ueber.
Mit meiner Familie Rosita (55), Dúbal (63) und Sebastián (5) bin ich sehr zufrieden, wir haben uns immer irgendwas zu erzaehlen und zum Scherzen oder anderen lustigen Sachen sind sie auch immer aufgelegt. Zum Essen gibt es morgens meist Tortillas (Mehl oder Yuca), Croissants gefuellt mit Kaese oder Empanadas. Mittags eigentlich immer Reis mit irgendwas. Mit Huhn, Fisch, Thunfischsalat, Linsen, Bohnen oder Ei, als Beilage immer Banane in verschiedenen Variationen und dem Standard-Zusatz Zwiebel-Tomate-Paprika. Dazu immer eine Suppe, meistens mit Rindfleisch, dazu Kartoffeln, Banane, Yuca, Karotten und anderem Suppengruen. Abends dann entweder wieder Reis oder aber auch Spaghetti mit Huhn oder Bolón (Bananenbrei) mit Schweinefleisch. Zum Trinken gibt es immer jede Menge Saefte (Limón, Mandarina, Mango, Tomate de Árbol etc.), morgens Kakao, abends Kaffee und ab und an Cola.
Montags arbeite ich in der Escuela San Francisco und gebe von Klasse 3 bis 7 Englischunterricht. Mittwochs heisst es Computerunterricht und Freitags wird Sport gemacht. Dienstags und Donnerstags gebe ich Englisch und Sport im Colegio La Abundancia. In den Pausen wird entweder gechillt oder Fussball gespielt.
Wenn ich gegen 13.30 Uhr nach Hause komme, hat meine Familie schon gegessen und ich muss mir zum Mittagessen nurnoch meinen Teller und mein Glas fuellen und spaeter abwaschen. Danach (meistens gegen 14.30) gehts dann in Arbeitsklamotten, Gummistiefeln und immer der Machete in der Hand los auf die Finca zum Arbeiten. Kakao ernten, Kakao hacken, Kaffee ernten, Unkraut umsensen sind hier die Hauptaufgaben. Manchmal heisst es auch Wasser vom Brunnen holen oder neue Baeume pflanzen. Spaeter im Haus heisst es dann oft Fegen, Kakao zum Trocknen auslegen und einsammeln oder andere kleine Taetigkeiten erledigen. Alle paar Tage natuerlich auch mal Waesche waschen.
Montags und Dienstags habe ich nachmittags noch Unterricht (Sport und Englisch) in der Schule, sonst wird etwas laenger gearbeitet, danach noch vor dem Haus geschwaetzt und ausgeruht, geduscht (am Brunnen oder in der Dusche). Danach helfe ich meist etwas beim Kochen, wir lassen es uns schmecken und bleiben dann meist noch einige Zeit am Tisch sitzen und reden ueber irgendwas. Nachdem ich beim Abwasch geholfen habe, gehts nurnoch ins Bad und dann wird gemeinsam Fern geschaut. Televistazo (Nachrichten) und danach eine Telenovela (“Cobras y Lagartos”). Um 22 Uhr ists dann auch Zeit ins Bett zu gehen…
Die Wochenenden sind frei, ich habe Zeit zum Reisen, Party zu machen oder ins Internet zu gehen.
… so viel zu meinem alltaeglichen Leben in Ecuador! Peace.
 
PS: Selbstverstaendlich sehen meine Tage nicht immer genau so aus. Es gibt auch noch andere Dinge die ich ab und an mache. Hier ist nur der ganz normale Alltag beschrieben, wie er halt oft aussieht.
 
   
 
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