Bericht 10. Juni
FERTIG MIT DER ARBEIT AM FREITAG, DEN 06. JUNI 2008. SCHLUSS, AUS, FERTIG, BASTA.
Am Mittwoch Abend kommt Michi hier in Quito/Ecuador an und dann gehts noch 24 Tage auf Tour.
Zuerst ins Oriente von Lago Agrio bis zum Reserva Ecológica Cuyabeno (abgefahrene Dschungeltouren), danach nach Tena (Rafting und Tier-Auffangstation), ab nach Baños (gediegene Radtour), zum Cotopaxi Nationalpark, zum Indigena-Markt in Saquisilí, zur Laguna Quilotoa und nach Zumbahua. Danach erstmal eine kleine Verschnaufpause in Canoa an der Pazifikkueste, dann zu meiner Gastfamilie auf die Finca in La Abundancía und die letzten Tage dann in Quito (Stadtbesichtigung, Mitad del Mundo etc.) und einen Ausflug in die Thermalbaeder von Papallacta.
Ob unsere Reise letztendlich genau so aussehen wird, ist natuerlich nicht klar, aber meine Planungen sehen so aus. Es wird auf jeden Fall hammer geil.
Die letzten Tage in meinem Projekt waren nochmal richtig schoen. Wie mich die Leute aufgenommen haben ist einfach nur fantastisch, das kann man sich in Deutschland wohl absolut nicht vorstellen.
Die Lehrer dort machen ja teilweise wirklich was sie wollen. In meinem Colegio ist die Pause nicht 30 Minuten lang, sondern meistens 50-60 Minuten, in der Schule in die mein kleiner Gastbruder Sebastian geht, endet die Schule - auf dem Papier - um 13 Uhr - im Alltag jedoch zwischen 10.30 und 12.45 Uhr. Hier in Quito bin ich einen Abend mal mit Rosa in die Universitaet gegangen, sie haette eigentlich ein Examen ablegen muessen, aber der Professor hatte dann doch irgendwas besseres zu tun. Und so sieht das nicht nur ab und zu aus, sondern doch relativ haeufig.
In Quito schlafe ich bei meiner Freundin, normalerweise kocht sie praktisch nie fuer sich alleine, doch wenn ich da bin kochen wir oft irgendwas. Und wenn es nichts zum kochen gibt (Vorratshaltung = Null), dann heissts wieder Milch, Brot und Kaese kaufen. Also Sandwich und Milch. Dazu ein Saft aus frischen Fruechten, die ich immer direkt von unserer Finca mitbringe.
Als ich letzte Woche nach Ibarra gefahren bin, gab es auf einmal ein grosses Quietschen, danach nochmals ein Quietschen und dann ein Klirr. Zum Glueck war ich mit dem Bus ein kleines Stueckchen weiter vorne, denn waere ich weiter hinten gewesen oder erst spaeter losgefahren, gaebe es wahrscheinlich in diesem reinsten Verkehrschaos in der Stadt einen riesen Stau.
Die Stadt Ibarra ist eine wirklich schoene Stadt, nur gibt es da absolut nichts zum Anschauen. Es gibt einen wunderschoenen Platz zum chillen, aber sonst siehts dueser aus. Eiegntlich wollte ich dort uebernachten, aber schon mittags nach drei Stunden bin ich nach Otavalo gefahren. Auf dem Kleider- und Kunstmarkt war ich fast ganz alleine und musste mir die Verkaeufer vom Hals schaffen... hab mir noch eine Hose und 2 Hemden gekauft und dann gings auch schon weiter nach Cayambe. Dort blieb ich vielleicht eine Stunde, danach gings zurueck nach Quito. Es war also ein kurzer und schneller Eintagesausflug, es gab einfach nichts Tolles zu tun oder zu sehen.
Einen anderen Tag bin ich nach Mindo gefahren, um mir dort das angeblich so tolle Ambiente mit den schoenen Wasserfaellen anzuschauen. Naja also die Wasserfaelle waren ein totaler Reinfall, da gibt es viel bessere, die auch kein bzw. weniger Eintritt kosten. Um dort hinzukommen, musste man erstmal 3 km laufen. Doch da haben die Ecuatorianer mal wieder masslos untertrieben. Ich hab noch extra gefragt, ob ich da ohne Probleme hinlaufen kann. Nach 1,5 Stunden war ich immernoch lange nicht da, dann hat mich eine Camioneta mitgenommen ($1). Zurueck gings dann joggend. Danach hab ich noch "Canopy" gemacht. Das sind Stahlseile, die zwischen zwei Bergen gespannt sind (Laenge zwischen 100 und 500 Meter). Und auf diesem Seil rutscht man dann eben vom einen Berg auf den anderen. Grosser Gott - das erste Mal hatte ich vielleicht Schiss. Das zweite Mal ging dann gleich kopfueber, da haette ich auch nochmal fast gekotzt... aber einfach genial, danach kamen noch acht weitere Canopy-Strecken. Nachmittags war ich noch mit fuenf Jugendlichen beim Tubing (in Reifen den Fluss runter), angeblich 30 Minuten, da haben sie masslos uebertrieben. Wenn das 10 Minuten waren, dann war es schon viel. Und dafuer wollten sie dann auch noch $5 pro Person. Aber da das mein letztes Geld war und mir nurnoch 57 Cent fuers Abendessen und ein Fruehstueck blieben, gaben sie mir es fuer "nur" $4. Zum Abendessen hab ich mir also 3 Broetchen und ne Milch gekauft, vom Rest 3 Bananen fuer 10 Cent und 1 Orange fuer 5 Cent zum Fruehstueck. Schon krass, dass frische Fruechte einfach viel billiger und leckerer sind als ein einfaches Broetchen.